Im Februar 2020 erscheint der erste Entwurf (Gründruck) der VDI-Richtlinie 5600 Blatt 7 „MES und Industrie 4.0“. In der Richtlinie geht es um die Rolle eines Manufacturing Execution Systems (MES) im Kontext von Industrie 4.0. Sven Bergmann von der ccc software gmbh war, gemeinsam mit anderen MES-Anbietern und -Beratern, an der Erarbeitung der Richtlinie beteiligt.
Interessierte können die Richtlinie online beim VDI erwerben und haben dort auch bis zum 31. Mai 2020 die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie.
Das MES von morgen
Die neue Richtlinie beleuchtet das Thema Industrie 4.0 noch einmal näher, es werden zudem einige Fallbeispiele zum Einsatz eines MES dargestellt und neue Anforderungen an ein MES definiert.
Wie wird ein MES in der Zukunft aussehen? Welche Rolle wird es im Unternehmen spielen? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich der Fachausschuss bei der Erarbeitung der Richtlinie intensiv auseinandergesetzt.
Die Richtlinie soll Unternehmen eine Hilfestellung geben, um sich in Bezug auf die Anpassung ihres MES im neuen Marktumfeld und dem damit veränderten Produktionsumfeld zurechtfinden zu können. Die praxisnahen Fallbeispiele sollen dabei aktuelle Entwicklungstrends innerhalb der Unternehmen aufzeigen.
Davon ausgehend werden dann die zukünftigen Anforderungen an ein Fertigungsmanagementsystem abgeleitet. Ein wichtiger Entwicklungstrend sind dabei Integrationen – anbieterübergreifend oder plattformübergreifend.
„Für Unternehmen ist es wichtig, sich schon jetzt mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie sollten die Veränderungen jedoch auch immer als Chance sehen, um besser zu werden. Und genau dabei soll die Richtlinie helfen.“
Sven Bergman, Bereichsleiter Industriesoftware, ccc software gmbh
Für wen die Richtlinie relevant ist
Die Richtlinie stellt dar, an welchen Stellen sich durch die Anforderungen der Industrie 4.0 Änderungen ergeben – an der Konzeption, am Aufbau bzw. am Einsatz eines MES. Sie soll ein Leitfaden für Entscheider, Prozess- und Projektverantwortliche sowie Lösungsanbieter sein. Sie ergänzt die weiteren Blätter der Richtlinienreihe VDI 5600.
Thomas meint
Die Pyramidenstruktur ist eher Ausdruck von Industry 3.0 mit seinen heterogenen LAN Netzwerken und Feldbusen. In der neuen Struktur von OPC FLC , die einen IIoT Ansatz spiegelt, ist die Struktur eher parallel wie in den Bild gezeigt. Geräte und Steuerungen und Sensoren sind in einen Ethernet artigen LAN und Wifi verbunden, wie in OPC UA FLC gezeigt. Die Daten für ERP,MES und CMMS werden priorisiert kanalisiert. Das CMMS sammelt viele Device Daten, Störungsmeldungen um prediktive Wartung zu betreiben. ERP und MES bräuchten nur Sammelmeldungen. Insofern sollte sich VDI mit dem schnellen TSN fähigen OPC FLC abgleichen. ERP bräuchte kein IEEE 802 TSN, MES vielleicht eher und CMMS braucht auch nur die Daten mit Zeitstempel. Diese Selection ist eher eine Frage der Zeitlogic und Zeit Ontologie. Das HMI der ERP,MES ist mit schnellen TSN Ereignissen überfordert, aber Maschinen Maschinen Kommunikation braucht es.