Die sächsischen IT-Verbände fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung. In Bildung, Wirtschaft und Verwaltung gebe es Luft nach oben, betonte die Initiative „Digital Saxony“ und legte einen Forderungskatalog vor. Die Corona-Krise habe zu einer spürbaren Beschleunigung der Digitalisierung geführt, daran müsse angeknüpft werden.
In der Initiative vertreten sind unter anderem der Digitalverband Bitkom; das Cluster IT Mitteldeutschland, in dem auch ccc Mitglied ist; der Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen sowie das Branchennetzwerk Silicon Saxony.
„Auch in Zukunft werden moderne IT-Lösungen unser Leben und Arbeiten wesentlich bestimmen. Es wird Zeit, dass wir uns die vielfältigen Möglichkeiten digitaler Technologien zunutze machen“,
sagte der Geschäftsführer des Clusters IT Mitteldeutschland, Gerd Neudert.
Das Papier „Sachsens Weg zum Vorreiter bei der Digitalisierung“ fordert unter anderem einen Ausbau der „Digital Hubs“ in Dresden und Leipzig und Unterstützung für Start-ups.
Zudem wollen die Verbände eine Verdoppelung der Studienplätze, mehr Studiengänge im Bereich Informatik sowie Informatikunterricht ab Klasse 5. Laut Wolfram Hardt, Professor für Technische Informatik an der TU Chemnitz, gibt es in Sachsen derzeit 750 bis 800 Absolventen pro Jahr. Nötig wären bis zum Jahr 2030 aber rund 2000 Absolventen. Er warb für neue Studiengänge wie Neurorobotik, Smart Systems, IT-Datensicherheit und IT-Forensik, auch um mehr internationale Studenten anzuziehen.
Ulf Heinemann, Bitkom-Landessprecher, mahnte, Digitalisierung vor allem in der Bildung voranzutreiben. Dafür seien funktionierende und belastbare Online-Plattformen und eine Weiterbildung aller Lehrkräfte nötig. Zwar verfüge der Freistaat über Lernsax, dennoch gebe es noch viel zu tun. Gerade zu Beginn des coronabedingten Fernunterrichts hatte es Pannen mit der Lernplattform gegeben. Laut Heinemann ist der Verband mittlerweile auch in der „Task Force“ des Kultusministeriums für digitales Lernen. Allerdings erst seit Dezember. Hilfe habe der Verband schon früher angeboten, ebenso Weiterbildung für Lehrer bei Videokonferenzen. Darauf sei man bisher aber nicht eingegangen.
Die IT-Verbände sehen in der konsequenten Digitalisierung auch einen Jobmotor. Bis 2030 könnten die Arbeitsplätze in der Branche von derzeit 25.000 auf 50.000 in Sachsen verdoppelt werden.
Laden Sie sich das ausführliche Positionspapier hier herunter.
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